Super! Wenn Euch dieser Artikel interessiert, seid Ihr hoffentlich schon dabei Euren Roadtrip zu planen. Ich weiß noch wie aufgeregt wir waren, als wir zum ersten Mal nach Australien aufgebrochen sind. Ich habe stundenlang gegoogelt und recherchiert, um herauszufinden, welches Fahrzeug das Richtige für unsere Pläne ist.
Und da sind wir auch schon beim ersten Teil angelangt.
Überlegt Euch wohin Euer Roadtrip gehen soll?
Wahrscheinlich habt Ihr schon eine grobe Vorstellung was Ihr in Australien sehen möchtet, denn das ist am wichtigsten für die Auswahl des Fahrzeuges. (Ihr habt noch keine Vorstellung davon wo es hingehen soll? Dann holt Euch unser Fotobuch von unseren Lieblingsorten und lasst Euch inspirieren. Meldet euch einfach unten zum Newsletter an.)
Möchtet Ihr rote Erde sehen und tief ins Outback? Seid ihr abenteuerlustig und mutig? Liebt Ihr die Natur und draußen zu sein? Oder spürt Ihr lieber den Sand zwischen den Zehen und den salzigen Wind in den Haaren? Ihr möchtet am Strand relaxen und die großen Städte erkunden. Oder soll es einmal rum gehen und ihr wollt einfach alles sehen?
Wie sieht das bei euch aus? Träumt schon mal von Eurem Roadtrip, gleich erzähle ich mehr dazu.
Wie groß ist Euer Budget?
Ich raube euch schon mal alle Illusionen, Australien ist teuer, sehr teuer. “Wow, das ist aber teuer, ist wohl der Satz den ich hier am meisten von anderen Reisenden höre.” Und es stimmt, aber lasst euch davon nicht abschrecken. Trotzdem könnt ihr auch mit einem kleineren Budget einen grandiosen Roadtrip erleben, denn die meisten Attraktionen in Australien kosten nichts, ihr müsst nur hinkommen.
Wichtig ist, dass ihr euer Budget kennt und jetzt eine grobe Hausnummer im Kopf habt. Dafür ist auch die nächste Frage wichtig.
Wie lange möchtet ihr unterwegs sein?
Wir haben schon alleine und mit Freunden einige Roadtrips mit unterschiedlichen Längen gemacht. Da war zwischen 10 Tagen und über einem Jahr alles dabei. Fliegt ihr aus Deutschland hierher, solltet ihr mindestens zwei Wochen einplanen. Sonst lohnt sich diese Strecke einfach nicht. Drei bis vier Wochen sind eine gute Zeit für eine Küste. Je länger der Roadtrip ist, desto günstiger wird die Fahrzeugmiete pro Tag. Ab drei Monaten könnt ihr auch überlegen ein Fahrzeug zu kaufen.
Ihr solltet einen groben Plan für Euren Roadtrip im Kopf haben, um das passende Fahrzeug auszusuchen.
Welche Fahrzeugtypen gibt es? Und welcher Typ passt zu Euch?
Minicamper
Ein Minicamper passt zu euch, wenn ihr ein kleineres Budget habt und auf Luxus verzichten könnt. Dafür bekommt ihr einen preisgünstigen Camper, der alle wichtigen Dinge mitbringt. Bett, Gaskocher und Eisbox oder Kühlschrank sind immer dabei.
Der Minicamper eignet sich auch gut, wenn ihr in der Stadt unterwegs seid, da er die Größe eines normalen Autos hat. Ich finde die Ausstattung und den Komfort ausreichend für einen kurzen Roadtrip, aber auf Dauer kann es zu zweit schon ziemlich eng werden. Aber da sind wir mit unserem VW Campingbus ja ziemlich verwöhnt.
Budget: $30 bis $55 pro Tag*
Geeignet für ein bis zwei Personen, am besten genügsame Pärchen, die gerne kuscheln.

Die beiden Mädels neben Lori waren ganz happy mit ihrem Minicamper von Lucky.
Campingbus (Campervan)
Der Campingbus ist für mich das optimale Fahrzeug, um in Australien zu reisen. Man hat drinnen ausreichend Platz und Komfort, kommt aber noch überall hin, da er nicht zu groß ist. Das ist vor allem zum Campen auf freien Campingplätzen und in Nationalparks ist das wichtig, da die Campingbusse wendiger sind, als ein klassisches Wohnmobil oder ein Kastenwagen.
Ja nach dem wie viel Luxus ihr anstrebt, gibt es verschiedene Unterklassen. Low Top Camper sind Busse mit normaler Höhe und wenn ihr lieber einen Campingbus mit Stehhöhe haben möchtet, müsst ihr nach High Top Campern schauen, manche haben auch ein Klapp- oder Faltdach.
Ausgestattet sind sie meistens mit einem Doppelbett, einer Küchenzeile mit Gaskocher, Spüle und Kühlschrank und in manchen Modellen versteckt sich sogar eine Dusche mit Toilette.
Budget: $50 bis $130 pro Tag*
Geeignet für zwei Personen (Auch wenn hier oft vier Personen angegeben sind, aber das wollt Ihr nicht, glaubt mir!)

Lori steht hier neben einem Hitop Camper von Camperman, den wir von Cairns nach Airlie Beach für ein befreundetes Pärchen gemietet hatten.
Wohnmobil (Motorhome)
Ein Wohnmobil hat einige Vor- und Nachteile. Zum einen ist es groß, das bedeutet viel Platz und viel Luxus, aber dafür ist es nicht sehr wendig und schwierig zu fahren. Die Parkplatzsuche ist oft langwierig und einparken würde Dani wohl niemals auf die Kette kriegen. (Dafür bekomme ich bestimmt Haue! *räusper*.)
Ein Vorteil könnte aber sein, dass sich Wohnmobile autark (self-contained) betreiben lassen und man so länger auf freien Rastplätzen oder in Nationalparks stehen kann, da man mit Wasser und Strom versorgt ist und auch an die Entsorgung gedacht wurde. Vorausgesetzt man kann mit so einem Gefährt den Stellplatz erreichen.
Seid ihr im australischen Winter im südlichen Australien unterwegs, ist es bestimmt toll, auch im Wohnmobil kochen und sitzen zu können, da es draussen sehr nass und kalt werden kann. Sogar über die Heizung freut man sich im Winter in Sydney, Melbourne, Perth oder Tasmanien.
Budget: ab $100 pro Tag*
Geeignet für drei bis fünf Personen. Also eher Familien mit Kindern oder Ihr wollte euch im Winter auch drinnen aufhalten.
Geländewagen (4WD Camper)
Was gibt es besseres als über rote Sandpisten zu brettern? Oder über Sanddünen zum Strand zu fahren? Wenn Ihr auf Abenteuer steht und abgelegene (remote) Regionen erkunden wollt, führt eigentlich keine Weg am Geländewagen vorbei. Und ich rede hier von richtigen Geländewagen mit Allradantrieb und nicht von den Möchtegern-SUVs. Hier nennt man diese Fahrzeuge 4WD (four wheel drive) oder 4×4 (four by four).
Damit könnt ihr die Freiheit Australiens so richtig spüren, es gibt nichts besseres. Der einzige Haken ist der Preis und je nach Modell auch der Komfort. In der günstigen Variante übernachtet man im Dachzelt, es gibt aber noch richtige 4WD-Wohnmobile. Das sind Pritschenwagen (Pickup) mit einem Wohnmobilaufbau, diese sind dann aber beim richtigen Offroad-Fahren mit Vorsicht zu genießen. Achtet bei der Auswahl auf die Bodenfreiheit und ob ein Schnorchel eingebaut ist, dann stehen auch abenteuerliche Strecken wie der Gibb River Road nichts im Weg. Solltet ihr jedoch einfach nur die Höhepunkte Australiens sehen wollen, dann braucht ihr auch in Westaustralien keinen 4WD. Denn die meisten Strassen sind asphaltiert und die Zugänge zu Campgrounds oder Highlights meistens mit einem normalen 2WD befahrbar. An der Ostküste ist, außer auf Fraser Island, kein 4WD nötig und an der Westküste fallen nur wenige Höhepunkte aus. Diese können dann aber mit einer Tagestour trotzdem erkundet werden.
Budget: ab $90 pro Tag
Geeignet für zwei abenteuerlustige Personen.

Ein waschechter Geländewagen mit Campingumbau, ein Traum, wenn Ihr ihn bezahlen könnt.
*Zu den Preisen: Es sehr schwierig einen ungefähren Preis zu nennen, da so viele Faktoren eine Rolle spielen. Wie lange mietet ihr? Bringt ihr das Fahrzeug wieder zurück oder gebt ihr es woanders ab. Wollt Ihr eine Basis-Versicherung oder das Komplettpaket. Deshalb sind die Preisangaben wirklich nur eine grobe Richtlinie.
Campervermietungen in Australien
Erstmal gibt es ein wenige Werbung in eigener Sache. Seit ein paar Monaten gibt es ein neues Vermietungs-Portal auf dem auch wir unseren Campingbus „Lori“ zur Vermietung anbieten. ShareACamper funktioniert nach dem Vorbild von AirBnB. Hier könnt ihr euch Lori mal anschauen.
Ansonsten sind das einige mir bekannte Campervermietungen:
- Jucy (Minicamper, Campingbusse)
- Spaceship (Minicamper)
- Lucky in WA (Minicamper, Campingbusse)
- TCC (Campingbusse, 4WD Camper, unbeschriftete Fahrzeuge)
- Wicked (Minicamper, Campingbusse, 4WD Camper)
- Hippie Camper (Campingbusse)
- Camperman (Campingbusse)
- Mighty Campers (Campingbusse, Wohnmobile)
- Cheapa Campa (Campingbusse, Wohnmobile)
- Britz (Campingbusse, Wohnmobile, 4WD Camper)
- Appollo Camper (Campingbusse, Wohnmobile, 4WD Camper)
- Maui (Wohnmobile, Kastenwagen)
- Kea (Wohnmobile, Kastenwagen)
- Bonito Camper (Perth, 4WD Camper, Campungbusse)
Mit Empfehlungen tue ich mich ein wenig schwer, denn von fast allen Vermietungen habe ich schon gute und schlechte Stories gehört. Persönlich kann ich sagen, dass wir schon mit Jucy und Camperman ganz gute Erfahrungen gemacht haben. Aber man kann immer eine Zitrone erwischen und dann steht man mehr beim „Mechanic“ als einem lieb ist. Achtet auf eine gute Versicherung und „Roadside Assistance“ (australischer ADAC heisst hier RAC). Fahrt den Wagen nach der Übergabe einmal um den Block und wenn die Bremsen quietschen oder er irgendwelchen anderen seltsamen Geräusche macht, fahrt zurück und beschwert euch. Achtet darauf, dass alle Beulen im Übergabeprotokoll stehen. Das wird sonst hinterher teuer. Mit der Sauberkeit müsst ihr es dafür nicht soo genau nehmen, denn als typisch Deutsche bringt Ihr ihn wohl sauberer zurück als vorher.
Preisvergleichsseiten
Am besten vergleicht ihr wie bei der Flugbuchung verschiedene Zeiträume und holt euch Preise aus mehreren Portalen. Folgende Vergleichsseite kann ich euch empfehlen:
Tolle Tips! Da krieg ich richtig Lust auf einen roadtrip! Aber wie ihr schon sagt, billig ist das alles nicht, deshalb besten Dank an euch fuer die Preisvergleichsseiten!
Happy travels 🙂
Gern geschehen! Liebe Grüße an die Ostküste.
Hallöchen,
lohnt es sich, wenn man Work & Holiday in Australien macht, sich ein Camper zu kaufen? Weil die mieten für Camper sind ja ganz schön hoch und meistens kann man nur 92 Tage die Camper mieten.
Kennt ihr vielleicht Internetseiten, wo man Camper kaufen könnte?!
Danke im voraus:)
Yasemin aus Hamburg
Hi Yasemin, einen Camper zu kaufen lohnt sich ab ca. 3 Monaten. Du solltest zwei Wochen für den Kauf und nochmal zwei Wochen für den Verkauf einplanen. Bei einem Jahr ist das ja kein Thema. Ansonsten schau auf gumtree.com.au, da gibt es Backpacker Autos im Angebot. Autos vom Dealer müsstest Du meistens selbst ausbauen.
Liebe Grüße nach HH, Dani
Hallo,
schöner Bericht mit interessanten Tipps.
Wir starten unsere Australien-Reise amm 22.03.16 von Cairns aus.
Für unseren Roadtrip werden wir uns wohl ein Auto kaufen. Geplant ist ein Allrad-Fahrzeug.
Was meint ihr, wie viel AU$ man mindestens investieren sollte, um ein Auto zu kaufen, dass zuverlässig ist? Wir haben so ca. 5000 AU$ eingeplant. Ist das realistisch?
Ab März könnt ihr auch gerne unseren Reiseblog verfolgen:
http://www.marco-down-under.bplaced.net/wordpress/
Liebe Grüße
Sabrina & Marco
Hallo Sabrina & Marco,
in Cairns hatten wir damals auch unseren ersten Landcruiser Prado gekauft, für $5500 von einem Händler, jedoch mussten wir sofort noch den Zahnriemen (timing belt) für $800 ersetzen, also hat er uns $6300 gekostet.
In dieser Preisklasse kann man schon was Gutes bekommen, man kann aber auch Schrott kaufen. Es liegt an Euch, wie viele Autos Ihr Euch anschaut und wieviel Erfahrungen Ihr damit sammelt, um dann auch ein besseres Auto zu kaufen.
Kauft auf keinen Fall das erste, schaut Euch unbedingt mind. 5 an, dann werdet Ihr ein gutes Gefühl dafür bekommen, was Ihr für das Geld bekommt.
Aber Kompromisse / Abstriche muss man leider immer machen.
Viel Glück beim Autokauf,
Paul
Hallo zusammen
Ich habe vor kurzem Eure Seite entdeckt, sie ist einfach grossartig! Informativ, unterhaltsam… – Ich bin schon sehr gespannt auf weitere Roadtripps von Euch:-)
Eine Frage hätt ich auch gleich noch:
Wir kommen Anfang April in Perth an und haben ca 6 Wochen Zeit zur Verfügung. Eigentlich wollten wir mit einem Campervan (7m lang) gemütlich nach Darwin tuckern. Jetzt bin ich aber etwas unsicher geworden, nachdem ich in div Foren gelesen habe, dass diese Zeit nicht so günstig ist? Das erstaunt, denn April/Mai wird an anderen Stellen als gut angegeben für die Strecke Perth-Darwin. Was denkt Ihr?
Ausserdem: Mir ist klar, dass wir mit dem Campervan nicht alle Strassen befahren können (wollen wir auch nicht). Aber sonst habe ich keine Nachteile oder? Ich kann übernachten, wo ich will?
Vielen Dank schon mal für Eure Einschätzung! Alternativ können wir uns auch eine andere Route von Perth aus vorstellen. Wir sind ja flexibel;-)
Herzliche Grüsse aus (momentan) Südostasien, wo es auch sehr schön ist;-)
Brigitte
Liebe Brigitte,
Danke fürs Kompliment 🙂
Ich bin ja ganz neidisch, habt ihr noch ne Ecke frei im Camper? 😉
6 Wochen sind ein Traum für diese Strecke. Super gewählt, da könnt ihr wirklich die Seele baumeln lassen. Ihr könntet sogar noch einen kurzen Abstecher in den Südwesten machen. Ich schätze ihr werdet erst Ende April weit im Norden sein, dann sollte die Regenzeit eigentlich rum sein und euch erwartet grüne Natur .
Mit dem Camper sind in der Regel alle Schotterpisten ausgeschlossen. Zum Beispiel Karrijini NP und Purnulu NP, die beide ein Traum sein sollen. Da gibt es aber jeweils Touren, denen ihr euch anschließen könntet. Wir mussten diese beiden Träumchen auch auslassen (defekter Tank).
Die großen Highlights sind sonst alle gut erreichbar und ihr werdet nicht das Gefühl haben etwas zu verpassen.
Frei Campen könnt ihr auch wo ihr möchtet und dürft. Schaut dazu mal in die Wikicamp App, dort findet ihr legale Orte zum wildcampen.
Und schaut mal in Scarborough vorbei, wenn ihr in Perth seid!
Sonnige Grüße, Dani
Herzlichen Dank Dani, dann werden wir mal schauen, ob wir noch einen Abstecher nach Südwest oder auch nach Scarborough machen ?
Hallo, wir wollen Ende Februar von Cairns aus Richtung Brisbane fahren mit Umwegen durchs Hinterland. Da ist dort ja Regenzeit. Wi haben einn 4WD Camper gemietet. Habt ihr Erfahrungen in dieser Zeit dort unterwegs zu sein?
LG Christine
Ich bin gerade auf euren Artikel getroffen, da ich auch bald mein Auslandssemester in Australien mache und davor gerne 4 Wochen die Ostküste erkunden will und da bietet sich ein Campern natürlich gut an!
Vielen Dank für die super Tipps 🙂
Viele Grüße Anja
Habe vor kurzem die vielen guten Tipps und die nützlichen Erfahrungen von euch über Australien endeckt. Echt toll , welche Infos man bei euch sammelt.
…..muss euch mal einen Lob aussprechen!
Macht weiter so, bin gerade in Deutschland (Wiesbaden) und bekomme bei so viel Infos
auch mal Lust, dass Land irgenwann zu entdecken.
Hallo
Tolle Website ! Tolle Tips! Ihr habt viele meiner Fragen beantwortet nur eine brennt mir noch auf der Seele. Wir wollen nächstes Jahr nach Australien und von Perth nach Darwin mit unserem vw Bus T5 fahren. Da stellt sich natürlich die Frage ob das überhaupt machbar ist. Da er kein 4wd ist. Wollen aber auch alles machen und auch abseits der Pisten fahren. Welche Erfahrungen habt ihr dahin gehend diese Gegend betreffend? Oder ist ratsamer sich einen Geländewagen für diese Strecke zu besorgen?
Mit freundlichen Grüßen
Frank